Rauchringe
Rauchringe
Der Ätna förderte im Juni 2000 durch rhythmischen Dampfausstoss an der Bocca Nova des Cratere Centrale die abgebildeten Dampfringe. Ort der Aufnahme ist auf ungefähr 3000m Höhe am Kraterrand. Im Takt von einigen Minuten erfolgten starke Explosionen, die die vulkanischen Gase, überwiegend Wasserdampf, mit grosser Geschwindigkeit ausstiessen, wobei sich unmittelbar über der Krateröffnung die in sich heftig rotierenden Ringe bildeten.
Bei sehr schönem Wetter und tiefblauem Himmel konnten die Ringe lange verfolgt werden, wobei sie sich erstaunlicherweise bis in sehr grosse Höhe nicht auflösten (Aufnahmen am 17. Juni 2000).
Allgemeines:
Aktive Vulkankrater stossen grosse Mengen an Dampf und Gasen aus. Die Entgasung kann in einem kontinuierlichen Gasstrom oder auch rhythmisch erfolgen. Bei kontinuierlichem Gasstrom entstehen Rauchfahnen oder Dampfsäulen, die oft kilometerhoch aufsteigen. Bei rhythmisch aufeinanderfolgenden Dampfexplosionen werden blumenkohlartige Wirbelmassen, manchmal rotierende Dampfballen oder zuweilen richtige Dampfkugeln ausgestossen. Immer wieder wurde das eher seltene Phänomen der Bildung von schönen und sehr regelmässig ausgebildeten Dampf- oder Rauchringen beschrieben. Beispiele für vulkanische Rauchringe finden sich in der frühen Literatur vom Stromboli, Vesuv und Ätna (zum Beispiel in Karl Sappers VULKANKUNDE von 1927 zusammengefasst). Auch von anderen Orten werden Rauchringe erwähnt, so zB. vom Vulkan Akutan auf der gleichnamigen Aleuteninsel, der 1892 »alle 20 Minuten einen grossen Rauchring« ausgestossen hat (Sapper 1927). Neuere Vulkanologietexte geben dem besonders durch seine Ästhetik faszinierenden Phänomen jedoch weniger Beachtung.