Man sagt, das Wesen des Spekulanten sei schändlich. Die populäre Ansicht
über das Wirken seines Handelns sieht folgendermaßen aus: Der Boden in
den Städten sei von Natur aus knapp. Dies mache ihn wertvoll und teuer.
Diese Situation nutze der Spekulant aus, indem er Boden horte und zurückhalte.
Er wird als unmoralisch bezeichnet, weil er sich nicht an der kapitalistischen
Mehrwertproduktion beteiligt. Man sagte und denkt immer noch: der Grundeigentümer
sei "immer ohne Verdienst daran.
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Der Wert wächst ihm zu, während er schläft, während er auf Reisen ist;
selbst wenn er im Gefängnis sitzt steigt seine Grundrente und sein Gewinn.
Auch wenn er noch im Kindesalter steht oder geisteskrank ist - also in
Zuständen wo weder von Arbeit noch Verdienst die Rede sein kann." (Heinrich
Kraft: Volksgesundheit und Bodenreform,1912) Das Gegenbild des "ehrlichen"
Kapitalisten, der sich sein Geld "verdient", indem er in seinem Betrieb
malochen läßt, wird hier mitbeschrieben.
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